Johann Peter Frank (1745 - 1821)

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  • Studium Medizin und Philosophie
  • Zunächst Landarzt, dann Leibarzt des Fürstbischofs von Speyer
  • Hauptwerk: Das sechsbändige “System einer vollständigen medicinischen Polizey”
  • Professor am Wiener Allgemeinen Krankenhaus
  • Leibarzt des russischen Zaren
  • Zitate: “Volkselend als Mutter der Krankheiten”
  • Zusammenhang von Krankheit und Mangelernährung, Wohnverhältnisse
  • Sein Wahlspruch: “Servandis”

Rudolf Virchow (1821 - 1902)

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  • Universalgelehrter: Mediziner, Pathologie, Anthropologe, Prähistoriker und Politiker
  • Studium der Medizin
  • Befreundet mit Salomon Neumann und James Hobrecht
  • Befürwortete: Einrichtung von kommunalen Krankenhäuser, Abwassersystem
  • Bericht über die Typhus-Epidemie: “Die logische Antwort auf die Frage, wie man in Zukunft ähnliche Zustände vorbeugen könne, ist also sehr leicht und einfach: Bildung mit ihren Töchtern Freiheit und Wohlstand”
  • “Die Bedingungen des Wohlseins sind aber Gesundheit und Bildung, und die Aufgabe des Staats ist es daher, die Mittel zur Erhaltung und Vermehrung der Gesundheit und Bildung im möglich größtem Umfange durch die Herstellung öffentlicher Gesundheitspflege und öffentlichen Unterrichts zu gewähren.”
  • “Die Ärzte sind die natürlichen Anwälte der Armen”
  • Grab liegt auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof

Salomon Neumann (1819-1908)

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  • Jüdischer Abstammung
  • Arzt, Statistiker und Sozialpolitiker
  • Engagement im Berliner Gesundheitspflegeverein (Vorläufer der Krankenkassen)
  • Einsatz zusammen mit Virchow für die hygienische Modernisierung Berlins (Abwasserbeseitigung, Trinkwasserversorgung)
  • Organisation der Volkszählung in Berlin 1861 und 1864
  • Antisemitismusstreit durch von Treitschke
    • Widerlegung durch Salomon mit Hilfe der Volkszählung 1880: “Die Fabel von der jüdischen Masseneinwanderung”
    • Mommsen hat Salomon stark unterstützt
  • Der Polizeipräsident hat ihm die Leitung des Statistik-Amtes angeboten, wenn er Christ wird
  • Gründung des Leo-Beck-Hauses
  • “Die medizinische Wissenschaft ist in ihrem innersten Kern und Wesen eine sociale Wissenschaft”
  • Die Salomon Neumann-Medallie wird durch die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention
  • Das Grab Salomon Neumanns liegt auf dem Friedhof Weissensee
  • Salomon Neumann Haus im Charite Virchow

Adolf Gottstein (1857-1941)

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  • Arzt, Epidemiologie, Sozialhygieniker und Gesundheitspolitiker
  • Arbeitet im Labor von Robert Koch
  • Mitbegründer der Gesellschaft für soziale medizin, Hygiene und medizinalstatistik (Vorläufer der DGSMP)
  • Mitglied der Leopoldina
  • Buch: “Allgemeine Epidemiologie”
  • Buch: “Handbuch der sozialen Hygiene und Gesundheitsfürsorge”
  • Buch: “Sozialärztliches Praktikum”
  • Grab liegt im Südwestkirchhof Stahnsdorf
  • “Wenn wirtschaftliche oder gesellschaftliche Notstände oder Misstände in letzter Linie den körperlichen Krankhetisvorgang hervorrufen oder verschlimmern, so bedarf sowohl die symptomatische wie die kausale Therapie und Prophylaxe auch ihrerseits wirtschaftliche Maßnahmen”
  • Heute in ähnlicher Form von Marmot formuliert: “If the major determinants of health are social, so must be the remedies”

Gustav Tugendreich (1876 - 1948)

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  • Jüdischer Kinderarzt und Sozialhygieniker
  • Studium in Berlin und München
  • Promotion in Leipzig
  • Leiter einer neugegründeten Säuglingsfürsorgestelle
  • Leiter der Sozialhygienischen Abteilung im Hauptgesundheitsamt (Nachfolger von Alfred Grotjahn)
  • Emigration nach England an das Tropical Institute for public health
  • Doktorarbeit über Krebs-Epidemiologie
  • Vorträge über Ernährung und Pflege des Kindes
  • Befürworter von Stillen
  • “Die allermeisten Kinder kommen gesund und gräftig auf die Welt und haben die besten Aussichten, bei zweckmäßiger Pflege und Ernährung gut zu gedeihen. Was sind die wahren Ursachen der großen Säuglingssterblichkeit? Falsche Ernährung und schlechte Pflege - nichts anderes!”
  • Das Los der Ammenkinder
  • Buch: Die Mutter- und Säuglingsfürsorge
  • “Säuglingsfürsorge ohne Mutterfürsorge ist Stückwerk. Denn das Wohl der Mutter bildet größtenteils die Grundlage und Bedingung für das Wohl des Säuglings”
  • Säuglingssterbilchkeit 1900: 200 von 1000 Säuglingen, heute 0,03 von 1000 Säuglingen. Heutzutage im ärmsten Land heute 80 von 1000 Säuglingen
  • Die hohe Säuglingssterblichkeit war damals weitgehend akzeptiert im Sinne der “natürlichen Auslese”
  • Fordert gesetzlichen Mutterschutz
  • “Die Entstehung vieler Kinderkrankheiten ist, ebenso wie ihr Verlauf, in hohem Maße abhängig von der sozialen Situation, in der sich das Kind befindet. So wurde ich zum Studium der sozialen Krankheitsursachen und der sozialen Medizin”
  • Buch: “Krankheit und Soziale Lage”
  • Deutsche Medizinische Wochenzeitschrift über den ersten Weltkrieg
  • Nach dem 1. Weltkrieg: Mitglied im Beirat der Kinderhilfsmission der amerikanischen Quäker.
  • Im Hauptgesundheitsamt hat er einen Film erstellt: “Wie bleibe ich gesund?” Medizinisches Archiv der Kulturabteilung der Ufa. Zulassungsdatum: 14.2.1922. Dabei wird eine “hygienische” und eine “unhygienische” Familie gegenübergestellt
  • Zeitungsartikel: “Gesundheitslehre im Schulunterricht” Berliner General-Anzeiger Nr. 174, 10. August 1992
  • Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde 1931 (Austritt 1934)
  • Dresdener Internationale Ausstellung für Hygiene 1930/1931
  • In seinen späteren Jahren hat er sich um die Kleinkinderfürsorge: Kindergartenalter
  • 1933: 0,9% Juden in der Gesamtbevölkerung, 15% Juden in der Ärzteschaft und 50% Juden bei den Pädiatern
  • Verheiratet mit der Leiterin des Jugendamtes in Charlottenburg
  • Wollte 1935 nach Palästina emigrieren mit Alfred Beutler. Der Enkel von Alfred Beutler hat 2011 einen Nobelpreis für Medizin erhalten
  • Kommt mit Unterstützung der Quäker an die Division of Epidemiology and vital statistics”
  • Medizinstatistische Arbeit: Vergleich der Säuglingssterblichkeit von England und Deutschland
  • Herta Kraus ist früh in die USA emigriert und hat ihn in die USA bekommen. Sie war Leiterin des Wohlfahrtsamtes in Köln. Sie war eine enge Vertraute von Konrad Adenauer.
  • In Amerika war er verarmt und gebrochen.
  • Begraben aus dem Hollywood forever Friedhof in Los Angeles.
  • Der Sohn war Wissenschaftsjournalist und hat ein unglaubliches Leben gehabt.
  • Tom Tugend Herta BSC
  • Remembering my father