Gonorrhö
Was ist Gonorrhö?
Gonorrhö ist eine sexuell übertragbare Krankheit. Ein anderer Name für die Erkrankung ist Tripper. Hervorgerufen wird Gonorrhö durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken). Gonorrhö ist auf der ganzen Welt verbreitet. Ausschließlich Menschen erkranken an der Erkrankung. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation stellt Gonorrhö mit etwa 106 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr die dritthäufigste sexuell übertragbare Erkrankung dar. Von der Gonorrhö sind insbesondere jüngere Erwachsene betroffen, wobei gleichermaßen Frauen und Männer erkranken können.
Wie wird Gonorrhö übertragen?
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Gonorrhö wird in erster Linie durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person übertragen. Dabei müssen bakterienhaltige Körperflüssigkeiten direkt mit der Schleimhaut in Kontakt kommen (beispielsweise Harnröhre, Muttermund, Enddarm, Rachen, Augenbindehaut).
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Schwangere, die an Gonorrhö erkrankt sind, können ihr Baby während der Geburt anstecken.
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Außerhalb der menschlichen Schleimhaut sind die Gonokokken nicht lange überlebensfähig. Eine Ansteckung über Toiletten, Handtücher und Ähnliches ist darum extrem unwahrscheinlich.
Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?
Die Bakterien vermehren sich zunächst an der Stelle, wo sie zuerst angekommen sind. Dort lösen die Bakterien eine Entzündung aus. Beispielsweise kommt es zu einer Entzündungen der Geschlechtsorgane und der Harnwege. Typisch für Gonorrhö beim Mann ist ein eitriger, cremig weißer Ausfluss aus der Harnröhre, verbunden mit Brennen und Jucken. Bei Frauen sind die Symptome meist deutlich schwächer. Daher bleibt Gonorrhö bei Frauen häufig unerkannt.
Auch wenn die Beschwerden wieder zurückgehen, kann eine unbehandelte Gonorrhö sich weiter im Körper ausbreiten. Es können Komplikationen wie zum Beispiel Unfruchtbarkeit entstehen. Wer eine Gonorrhö überstanden hat, kann erneut daran erkranken.
Auch eine Infektion des Kindes bei der Geburt durch die Mutter ist möglich. Hierbei kann es zu einer Erblindung des Säuglings kommen. Zu diesem Zweck werden üblicherweise antibiotische Augentropfen oder Salben angewendet werden.
Menschen, die eine Gonorrhö haben können HIV leichter bekommen. Menschen, die eine Gonorrhö und zusätzlich eine unbehandelte HIV haben, können Gonorrhö besonders leicht weiterverbreiten.
Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist sie ansteckend?
Von der Aufnahme des Erregers vergehen zwischen 1 und 14 Tage bis zum Beginn der ersten Krankheitszeichen. Solange der Erreger im Körper ist kann er an eine andere Person weitergegeben werden. 24 Stunden nach der Gabe eines wirksamen Antibiotikums ist mit einer vollständigen Entfernung des Krankheitserregers zu rechnen. Das heißt die Person ist dann nicht mehr ansteckend.
Wer ist besonders gefährdet?
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Gefährdet sind Menschen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten oder in Anspruch nehmen.
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Menschen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern.
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Menschen die ungeschützten Analsex praktizieren
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Menschen mit HIV können die Erkrankung leichter bekommen.
Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?
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Erkrankte Personen sollten sich in ärztliche Behandlung begeben. Üblicherweise wird die Erkrankung mit Antibiotika behandelt.
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Gonorrhoe kann gegen bestimmte Antibiotika resistent werden. Die Therapie muss dann mit einem besonderen Antibiotikum erfolgen.
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Bis zum Ende der Behandlung sollte auf sexuelle Kontakte verzichtet werden, um die Infektion nicht weiterzugeben.
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Sexpartner*innen sollten sich auch untersuchen lassen auch wenn sie keine Beschwerden haben um einen sogenannten Pingpong-Effekt zu vermeiden.
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Infizierte Schwangere sollten vor der Geburt des Babys behandelt und saniert werden.
Wie kann ich mich schützen?
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Sie sollten Kondome beim Vaginal- und beim Analsex verwenden – auch dann, wenn der Penis nur kurz in die Scheide oder den Po eindringt.
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Wenn Sie Sexspielzeug mit anderen teilen, sollte vor jeder Weitergabe ein neues Kondom benutzt werden.
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Beim Oralsex sollte der Kontakt mit infizierter Schleimhaut vermieden werden. Dazu kann man ebenfalls Kondome oder Dental Dams verwenden.
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Lassen sie sich testen, wenn Sie Gonorrhö bei sich vermuten.
Wo kann ich mich informieren?
Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung zur Verfügung. Weitere (Fach-) Informationen finden Sie auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch Instituts (www.rki.de/) Weitere Informationen zum Thema Infektionsschutz durch Hygiene finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.infektionsschutz.de).