Hepatitis-B

Was ist Hepatitis B

Hepatitis B ist eine übertragbare Erkrankung der Leber. Die Krankheit wird durch ein Virus verursacht. Das Virus schädigt die Leber und löst eine Entzündung aus. Die Erkrankung tritt weltweit auf. Schätzungen gehen von etwa 250 Millionen Erkrankten weltweit aus. In Deutschland hat in etwa 1 von 300 Personen diese Erkrankung. Die Krankheitszeichen von Hepatitis B ähneln den Krankheitszeichen von Hepatitis A, Hepatitis C und Hepatitis E. Die Krankheiten sind aber unterschiedlich im Verlauf und in den Möglichkeiten der Verhinderung.

Wie wird eine Hepatitis B übertragen

Die Erkrankung wird durch Blut und Körperflüssigkeiten übertragen. Folgende Übertragungen sind typisch:

  • Spritzbesteck, dass vorher von einer infizierten Person benutzt wurde.

  • Ein Tattoo Gerät, mit dem vorher eine infizierte Person tätowiert wurde.

  • Sex mit einer infizierten Person. Das gilt insbesondere für Analsex.

  • Direkter Schleimhautkontakt mit infiziertem Blut oder Wunden einer infizierten Person.

  • Gemeinsame Benutzung von Zahnbürsten, Rasierklingen oder anderen hautverletzenden Gegenständen mit einer infizierten Person.

  • Übertragung bei der Geburt von der Mutter auf das Kind.

  • Hepatitis B wird nicht durch Essen, Trinken, Umarmung, Händeschütteln oder Husten oder Niesen weitergegeben.

  • Eine Infektion durch Speichel, Tränen, Schweiß, Muttermilch oder Sperma ist sehr unwahrscheinlich.

Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

Hepatitis B kann unterschiedliche Krankheitszeichen hervorrufen. Hepatitis B löst häufig keine oder nur geringe Beschwerden aus. Bei manchen Personen tritt die Erkrankung nach der Ansteckung mit einem akuten Leberversagen auf (sogenannte akute Hepatitis). Bei etwa 5 bis 10 von 100 Personen verläuft der Erkrankungsverlauf schleichend (sogenannte chronische Hepatitis).

  • Akute Hepatitis. Bei 30 von 100 infizierten Personen kommt es zu einer akuten Leberschädigung (sogenannte akute Hepatitis). Eine akute Leberschädigung äußert sich zuerst in Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen und Fieber. Später tritt eine Gelbfärbung der Haut und der Urin verfärbt sich dunkel. An einer akuten Leberschädigung kann man in sehr seltenen Fällen versterben. Bei den meisten Erwachsene mit akuter Hepatitis B heilt die Erkrankung aus, bei anderen geht sie in eine chronische Erkrankung über. Personen, bei denen die Erkrankung ausgeheilt ist, können nicht wieder erkranken.

  • Die Chronische Hepatitis wird im Regelfall nicht bemerkt, weil zu Anfang keine Krankheitszeichen auftreten. Wenn eine chronische Hepatitis viele Jahre anhält, kommt es zu einer Leberzerstörung. Eine Leberzerstörung ist eine sehr schwere Erkrankung. Eine fortgeschrittene Leberzerstörung verursacht insbesondere Abgeschlagenheit, Wassereinlagerung, Hautprobleme, aber auch Blutarmut und weitere Folgeerscheinungen. Menschen mit einer chronischen Hepatitis können leichter Leberkrebs bekommen.

Wann bricht die Erkrankung aus und wie lange ist man ansteckend?

Wenn eine akute Leberschädigung auftritt beginnt diese 1,5 bis 6 Monate nach der Infektion. Die Erkrankung kann weitergegeben werden, solange der Erreger im Blut vorhanden ist. Das heißt manche Personen sind ihr Leben lang ansteckend. Im Labor kann man die Anzahl an Viren im Blut feststellen. Wenn viele Viren vorhanden sind, kann die Erkrankung leichter weitergegeben werden. Wenn wenig Viren vorhanden sind, ist es unwahrscheinlich, dass die Erkrankung weitergegeben wird.

Wer ist besonders gefährdet?

Besonders gefährdet sind Personen, die Drogen durch Spritzen zu sich nehmen, Männer die Sex mit Männern haben, Sexarbeiterinnen oder Sexarbeiter, Häftlinge, Familienangehörige von infizierten Personen, Kinder von Müttern mit Hepatitis B und Dialysepatienten. Personen aus bestimmten Ländern haben ein höheres Risiko diese Erkrankung zu bekommen.

Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?

Personen mit einer akuten Hepatitis sollten sich umgehend behandeln lassen.

  • Personen mit einer chronischen Hepatitis sollten sich unbedingt regelmäßig ärztlich vorstellen.

  • Mit den richtigen Medikamenten kann die Erkrankung möglicherweise geheilt werden. Auch wenn keine Heilung erfolgt kann die Erkrankung stark verlangsamt werden. Zusätzlich sind erkrankte Personen weniger ansteckend.

  • Benutzen Sie Gegenstände, wie zum Beispiel Nagelscheren, Zahnbürsten oder Rasierapparate nur für sich selber.

  • Benutzen Sie immer ein Kondom, wenn der Partner oder die Partnerin nicht gegen Hepatitis B geimpft ist.

  • Vor einer geplanten Operation informieren Sie das medizinische Personal über Ihre Erkrankung. Dies betrifft auch Zahnärzte.

  • Menschen mit Hepatitis B und aggressiven Verhaltensweisen (zum Beispiel Beißen oder Kratzen) dürfen gegebenenfalls keine Gemeinschaftseinrichtung besuchen. Die Entscheidung hierüber trifft üblicherweise das Gesundheitsamt zusammen mit den beteiligten Personen.

  • Blutspritzer sollten mit einem Desinfektionsmittel gereinigt werden. Das Desinfektionsmittel muss als „begrenzt viruzid“ oder „viruzid“ gekennzeichnet sein.

Wie kann ich mich schützen?

Es gibt eine Impfung gegen Hepatitis B. Die Impfung ist gut verträglich und schützt sehr zuverlässig vor der Erkrankung. Die Impfung ist empfohlen für die folgenden Personengruppen

  • Personen mit einer Immunschwäche. Zum Beispiel Dialysepatienten, Menschen mit HIV, Menschen mit Hepatitis C, Menschen mit einer angeborenen Immunschwäche

  • Personen, die mit Menschen mit Hepatitis B in einer Wohnung leben. Zum Beispiel Familienangehörige

  • Menschen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern

  • Menschen, die intravenöse Drogen nehmen

  • Menschen in Gefängnissen in bestimmten Psychiatrischen Einrichtungen

  • Menschen, die während der Arbeit engeren Kontakt mit Erkrankten haben. Zum Beispiel Krankenhauspersonal, Polizei, Sanitätsdienst usw. Üblicherweise muss der Arbeitgeber das Risiko abschätzen und die Impfung anbieten.

  • Menschen, die in bestimmte Regionen der Welt reisen

Personen, die nicht geimpft sind sollten auf die folgenden Dinge achten.

  • Kontakt mit Blut vermeiden.

  • Beim Sex mit Menschen, die möglicherweise Hepatitis B haben, sollte unbedingt ein Kondom verwendet werden.

  • Nehmen Sie keine Drogen zu sich. Wenn Sie doch Drogen nehmen, dann spritzen Sie die Droge nicht. Wenn Sie doch die Drogen spritzen, nehmen Sie immer frisches Besteck.

  • Ungeschützte Menschen, die sich möglicherweise mit Hepatitis B infiziert haben, sollten sofort ein Krankenhaus aufsuchen. Innerhalb von wenigen Stunden nach der Infektion kann eine Erkrankung durch eine sogenannte „postexpositionelle Therapie“ verhindert werden.

Wo kann ich mich informieren?

Ihre Hausärztin oder ihr Hausarzt kann Ihnen kompetent weiterhelfen. Infektiologen oder Gastroenterologen sind auf die Erkrankung spezialisiert. Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung zur Verfügung. Weitere (Fach-) Informationen finden Sie auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes. Auf der Seite Liebesleben gibt es informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/hepatitis-b/)