Kryptosporidien
Was sind Kryptosporidien?
Die Erreger der Kryptosporidiose beim Menschen sind einzellige Lebewesen, die als Parasiten (Schmarotzer) leben. Es gibt verschiedene Typen des Erregers. Die wichtigsten Typen heißen Cryptosporidium hominis und Cryptosporidium parvum. Die Erreger kommen weltweit vor. Erkrankungen in Industrieländern sind seltener als in Entwicklungsländern. Die Erreger der Kryptosporidiose bilden Eier, die auch Oozysten genannt werden. Oozysten werden von Menschen oder Tieren ausgeschieden. Die Oozysten können bei ausreichender Feuchtigkeit lange in der Umwelt überleben. Sie haben eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber vielen Desinfektionsmitteln.
Wie werden Kryptosporidien übertragen?
Die Quelle für Cryptosporidium parvum, sind vor allem Rinder, Pferde, Ziegen und Schafe. Auch Hunde, Katzen und Vögel können den Erreger in sich tragen. Die Quelle für Cryptosporidium hominis ist in fast allen Fällen der Menschen. Die Oozysten werden vom infizierten Tier oder Menschen über den Stuhl ausgeschieden. Die Ansteckung erfolgt überwiegend durch die Aufnahme von verunreinigtem Wasser, zum Beispiel Trinkwasser, Eiswürfel, Badewasser. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, wie der Erreger übertragen werden kann: Der Erreger kann über eine Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch oder von Tier zu Mensch übertragen werden. Eine Ansteckung kann auch durch verunreinigte Lebensmittel erfolgen. Zum Beispiel kommt der Erreger auf Fleisch vorkommen.
Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?
Manchmal gibt es keine Krankheitsanzeichen. Aber es gibt auch schwere Krankheitsverläufe mit wässrigen Durchfällen, die teilweise mit großen Flüssigkeitsverlusten einhergehen können. Weitere mögliche Anzeichen sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Fieber und/oder Gewichtsverlust. Beim gesunden Menschen hören die Symptome nach 1-2 Wochen auf, während der Durchfall bei Säuglingen und bei Patienten mit geschwächtem Abwehrsystem, insbesondere bei Patienten mit AIDS, lange anhalten kann. Die Schwere und Dauer der Erkrankung hängt vom Grad der Abwehrschwäche ab.
Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?
Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch beträgt 1-12 Tage, in der Regel 7-10 Tage. Solange Eier mit dem Stuhl ausgeschieden werden, besteht auch eine Ansteckungsfähigkeit. Das kann noch mehrere Wochen nach Rückgang der Krankheitszeichen der Fall sein.
Wer ist besonders gefährdet?
-
HIV-infizierte Personen und andere abwehrgeschwächte Personen (z.B. nach Organtransplantation)
-
Kinder im Alter von 6-24 Monaten
Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?
Es gibt bisher keine gezielte Therapie, die die Parasiten zuverlässig beseitigt. Die Therapie erfolgt daher im Allgemeinen als Bekämpfung der Krankheitszeichen.
-
Ersatz von Flüssigkeit und chemischen Verbindungen (Elektrolyten)
-
Gute Händehygiene bei Ausscheidern von Kryptosporidien-Eiern im Stuhl
-
Verzicht auf das Baden in Schwimmbädern und Badegewässern für mindestens 14 Tage nach Abklingen des Durchfalls
-
Eigene Toilette bei stationärer Unterbringung
-
Trennung von Patienten mit Kryptosporidiose und abwehrgeschwächten Patienten
-
Ausschluss aus Gemeinschaftseinrichtungen bis eine Weiterverbreitung nicht mehr zu befürchten ist.
-
Ausschluss von Beschäftigten in Küchen und Gaststätten und sonstigen Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung
-
Strikte Umsetzung von Hände- und Toilettenhygienemaßnahmen
-
Stuhluntersuchung von engen Kontaktpersonen
Wie kann ich mich schützen?
-
Abkochen von möglicherweise verunreinigtem Trinkwasser
-
Vorsicht bei Kontakt mit infizierten Menschen und Tieren, Trinken bzw. Verschlucken von verunreinigtem Leitungswasser oder Wasser aus Seen, Flüssen oder Swimmingpools
-
Gute Händehygiene (gründliches Händewaschen nach jeder Toilettenbenutzung, Kontakt mit Windeln sowie Abwasser, Gartenerde und Haustieren, ebenso vor der Nahrungszubereitung und dem Essen)
-
Ggf. eine tierärztliche Untersuchung auf Kryptosporidien bei Aufnahme von neuen Haustieren, insbesondere Welpen.
Wo kann ich mich informieren?
Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung zur Verfügung. Weitere (Fach-) Informationen finden Sie auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch Instituts (www.rki.de/) Weitere Informationen zum Thema Infektionsschutz durch Hygiene finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.infektionsschutz.de).