Typhus-Paratyphus

Was ist Typhus und Paratyphus?

Typhus und Paratyphus sind ansteckende Krankheiten. Typhus wird durch das Bakterium Salmonella typhi verursacht, Paratyphus durch Salmonella paratyphi. Beide Erkrankungen sind weltweit verbreitet. In Afrika, Südamerika und Südostasien ist die Erkrankung häufig, insbesondere in Indien, Pakistan und Bangladesh. In Deutschland werden jährlich etwa 100 Typhus und Paratyphus Erkrankungen gemeldet. In Deutschland treten die Erkrankungen fast immer im Zusammenhang mit einer Reise auf.

Wie wird Typhus und Paratyphus übertragen?

Typhus und Paratyphus kann über Lebensmittel und Trinkwasser übertragen werden. Von einer Person, die das Bakterium ausscheidet, gelangen winzige Stuhlreste oder Urinreste auf das Lebensmittel beziehungsweise in das Trinkwasser. Wenn das Lebensmittel oder das Trinkwasser nicht genügend erhitzt wird, kann sich eine andere Person daran anstecken. Selten können Typhus und Paratyphus auch direkt von Mensch zu Mensch über eine Schmierinfektion übertragen werden.

Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

Typhus und Paratyphus betreffen den ganzen Körper, vor allem aber den Magen und Darm. Bei einem typischen Verlauf kommt es zu hohem Fieber, starkem Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, abdominellen Schmerzen und Hauterscheinungen. Im weiteren Verlauf kann es zu Durchfällen kommen. Häufig kommt es zu einem verlangsamten Herzschlag. Bei schweren Verläufen können viele weitere Organe betroffen werden, so kann es zum Beispiel zu einer Darm-Zerstörung kommen. Wenn die Krankheit nicht behandelt wird sterben bis zu 20% der erkrankten Personen. Wenn die Krankheit behandelt wird sterben weniger als 1%. Die Krankheitszeichen von Typhus und Paratyphus sind ähnlich. Paratyphus ist im Regelfall nicht so stark.

Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Krankheitszeichen beträgt bei Typhus 3-60 Tage, normalerweise zwischen 8-14 Tagen. Bei Paratyphus dauert diese Zeit meist 1–10 Tage. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt in der ersten Krankheitswoche und endet, wenn keine Erreger mehr mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Ungefähr 3 von 100 Personen scheiden den Erreger über längere Zeit aus, zum Teil lebenslang. Diese Personen heißen dann Dauerausscheider.

Wer ist besonders gefährdet?

Reisende in Länder mit niedrigen Hygienestandards sind besonders häufig betroffen. Besonders schwere Verläufe sind häufiger bei Kindern unter einem Jahr.

Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?

  • An Typhus erkrankte Personen sollten sich umgehend ärztlich behandeln lassen.

  • Die Krankheit wird üblicherweise mit Antibiotika über zwei Wochen behandelt

  • Erkrankte Personen sollten auf eine gute Händehygiene achten. Das heißt: Waschen Sie sich die Hände gründlich mit Wasser und Seife nach jedem Toilettengang. Waschen Sie sich auch die Hände vor der Zubereitung von Lebensmitteln und vor dem Essen. Trocknen Sie die Hände nach dem Waschen sorgfältig mit einem sauberen Tuch ab. Alternativ können Sie ein Händedesinfektionsmittel verwenden.

  • Erkrankte Personen sollten keine Speisen für andere zubereiten.

  • Bei der Erkrankung gelten die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes. Erkrankte Personen dürfen Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten vorübergehend nicht besuchen. Erkrankte Personen müssen die Gemeinschaftseinrichtung über die Erkrankung informieren. In der Regel kann die Einrichtung wieder besucht werden wenn der Erreger nicht mehr ausgeschieden wird. Den genauen Zeitraum des Verbots oder Ausnahmen bestimmt das zuständige Gesundheitsamt.

  • Erkrankte Personen dürfen vorübergehend nicht bei der beruflichen Erzeugung von Lebensmitteln beteiligt sein. Dies ist im Infektionsschutzgesetz festgelegt. Die genau Dauer des Verbots oder Ausnahmen bestimmt das zuständige Gesundheitsamt.

  • Personen, die mit einer erkrankten Person im selben Haushalt leben, unterliegen den Regelungen des Infektionsschutzgesetzes. Sie dürfen Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten vorübergehend nicht besuchen. Den genauen Zeitraum des Verbots oder Ausnahmen bestimmt das zuständige Gesundheitsamt.

Wie kann ich mich schützen?

  • Für Typhus steht ein Impfstoff zur Verfügung, der auch teilweise Schutz gegen Paratyphus bietet. Es gibt Impfstoffe zum Schlucken und zur Injektion. Über die Notwendigkeit einer Impfung kann ein Reisemediziner oder Reisemedizinerin aufklären.

  • Bei Reisen in Länder mit niedrigeren Hygienestandards sollte darauf geachtet werden nur abgepacktes Wasser zu trinken. Speisen sollten vollständig durcherhitzt werden. Rohes Obst und Gemüse sollte nur hygienisch geschält zu sich genommen werden.

Wo kann ich mich informieren?

Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung zur Verfügung. Weitere (Fach-) Informationen finden Sie auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch Instituts (www.rki.de/) Weitere Informationen zum Thema Infektionsschutz durch Hygiene finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.infektionsschutz.de). Reisemedizinische Informationen für jedes Land werden auf der Seite des Auswärtigen Amts veröffentlicht.