Jakob Schumacher

Infektionsschutz

Kompendium

Milzbrand

Milzbrand ist eine Zoonose und Geonose. In Deutschland kommt die Erkrankung nur in Ausnahmefällen vor. Milzbrand kann als Bioterroristische Waffe eingesetzt werden.

Auflistung wichtiger Daten

  • Milzbrand wird verursacht durch Bacillus anthracis
  • Der Erreger ist ein Bakterium.
  • Bacillus anthracis entwickelt seine toxische Wirkung durch das sogenannten Milzbrandtoxin
  • Es gibt eine Häufung im Frühjahr
  • Die Erkrankung heißt auch Anthrax
  • Fälle in Deutschland sind ein Ausnahme
  • Der Erreger kommt weltweit vor
  • Der Erreger kommt in der Umwelt vor, insbesondere an Stellen, an denen Tierhaltung oder Fellverarbeitung vorkommt. Tiere, insbesondere Rinder und andere Pflanzenfressende Nutztiere sowie Wildtiere können den Erreger in sich tragen.
  • Das Bakterium kann sehr resistente Sporen bilden, die noch Jahrzehnte im Boden überdauern können.
  • Die Inkubationszeit beträgt im Falle von Hautmilzbrand wenige Stunden bis 6 Tage. Lungenmilzbrand 4 bis 6 Tage (selten auch sehr viel länger). Magen-Darm-Milzbrand und Injektionsmilzbrand 1-3 Tage.
  • Menschen sind in der Regel nicht ansteckend.
  • Bei Hautmilzbrand und Injektionsmilzbrand entsteht eine lokale Entzündung, die zu einer Sepsis und Meningitis führen kann. Lungenmilzbrand zeigt erst Anzeichen eines grippalen Infekts, dann folgt eine Sepsis. Magen-Darm-Milzbrand führt zu einer blutigen Diarrhoe und Bauchfellentzündung.
  • Bei allen Milzbrand-Formen kann es zu einer Sepsis und einer Meningitis kommen.
  • Die Letalität hängt von der Erkrankungsform ab und beträgt mit Behandlung bis zu 45 % bei Lungenmilzbrand.
  • Eine Übertragung durch direkten Hautkontakt zu einem betroffenen Tier oder Erregerhaltigem Material ist der häufigste Infektionsweg. Der Erreger kann aerogen über Sporen übertragen werden, aber auch über kontaminierte Lebensmittel, insbesondere Fleisch. Injektionen mit kontaminiertem Produkten ist ebenfalls ein Übertragungsweg. Ein Anschlag durch Anthrax ist möglich.
  • Der Verdacht, die Erkrankung oder der Tod sind meldepflichtig.
  • Ein Labornachweis muss gemeldet werden

Übliche Maßnahmen des Gesundheitsamtes

  • Die Abklärung eines Milzbrandfalls sollte in direkter Absprache mit der Landesstelle und dem Robert Koch-Institut erfolgen.
  • Für den Fall eines Pulverfundes gibt es [Empfehlungen des RKI](https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Biosicherheit/Poststellen/Poststellen_node.html)

Stichpunkte für Interview

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